Talking About Innovation – zwei Innovatorinnen geben Einblicke

Am 20. April fand zum ersten Mal die Speaker Series „Talking About Innovation“ statt. Zu Gast waren Anne Kjaer Bathel (Gründerin & CEO der ReDI School of Digital Integration) und digital zugeschaltet Dr. Lisa Schmidthuber (Wissenschaftlerin an der WU Wien mit dem Schwerpunkt Innovationsmanagement in öffentlichen Verwaltungen).
Talking About Innovation – zwei Innovatorinnen geben Einblicke

Organisator

Open Innovation City

info(at)openinnovationcity.de

Alter Markt 13
33602 Bielefeld

Ort

Alter Markt 13
33602 Bielefeld

Datum

Startdatum 20.04.2021 - 16:00
Enddatum 20.04.2021 - 18:00

Für alle interessierten Zuschauer:innen war das Event ein toller Einstieg in das Thema Open Innovation und gleichzeitig die Möglichkeit, verschiedene Anwendungsbeispiele offener Innovationen kennen zu lernen. Dazu stellte Dr. Lisa Schmidthuber neben theoretischen Grundlagen rund um Open Data, Open Governance und Open Innovation das spannende Projekt aus Österreich, „Schau auf Linz“ und dessen Erfolgsgeheimnisse, vor. 

Schon seit einigen Jahren arbeitet die Stadt Linz dabei über ein Plattform zu vielen verschiedenen Dingen mit dem Feedback der Bürger:innen und konnte damit ausgezeichnete Ergebnisse erzielen, so hat sich beispielsweise die Beteiligung durch dieses Medium mehr als verzehnfacht. „Für uns war der Outcome dieser Plattform, also die aktive Beteiligung und Motivation der Bürger:innen wichtig und hat dazu geführt, dass es viele Ideen und Ergebnisse dort gibt.“, berichtete Schmidthuber. Kern der Plattform ist nämlich genau das: die Menschen der Stadt offen und gemeinsam abzuholen und ihre Ideen, ihren Input und auch ihre Kritik einzufangen und umzusetzen. Die Interaktion auf der Plattform ist maßgeblich für den Erfolg und die Zufriedenheit, die das Projekt der Stadt Linz so durch Erhebungen über die Jahre feststellen konnte.

Damit ist „Schau auf Linz“ ein tolles Beispiel für ein Open Innovation-Projekt, das seit einigen Jahren erfolgreich umgesetzt wird.  Einen völlig anderen aber nicht weniger spannenden Ansatz der Umsetzung von Open Innovation stellte Anne Kjaer Bathel vor. Mit dem Peace Innovation Lab brachte Sie ein soziales Innovationsprojekt aus Stanford nach Deutschland. Ihr und ihrem Team ging es um die großen sozialen Herausforderungen und deren Transformation. Dabei hat Bathel immer eine klare Vision, die sie unter anderem mit den Worten formulierte: „Das Ziel ist, die größten Probleme der Welt zu lösen, indem man Frieden profitabel macht.“ Daraus entstand auch die Idee der von ihr gegründeten ReDI School of Digital Integration. In der ReDI School werden Flüchtlinge im Bereich IT ausgebildet und später bestmöglich in ein Anstellungsverhältnis gebracht. Ob nun Grundkenntnisse in Bürosoftware, Kurse für Kinder- und Jugendliche oder Programmierschulungen für (angehende) IT-Spezialisten. Ein Vorhaben, was, wie sie berichtete, ganz klein über einen Aufruf zur Mithilfe über Facebook gestartet ist und in diesem Jahr an unterschiedlichen Standorten in Deutschland knapp 2000 Teilnehmer:innen ausbilden wird.

All das baut auf dem Konzept der Open Innovation auf, „…weil wir die Brücke bauen möchten zwischen vielen verschiedenen Bereichen. Wir möchten hier und auch an anderen Stellen die verschiedenen Stakeholder zusammenbringen.“ Dass das klappt, zeigen auch die namenhaften Investoren, die sie in den letzten Jahren für die Finanzierung der ReDI School gewinnen konnte, darunter Accenture, Cicso, Deloitte, Klöckner & Co., Microsoft und die Stiftung der deutschen Bahn.  Im Austausch mit Moderator Henning Duderstadt, der im Anschluss an beide Vorträge stattfand, ging es dann noch einmal konkret um Anwendungsmöglichkeiten von Open Innovation.  Kann man das Prinzip auch in kleinen Städten und Gemeinden anwenden? Wo liegt der Unterschied zwischen Open Innovation und Zukunftsforschung? Wie kann es gelingen, dass Unternehmen sich offener gegenüberüber solchen Mechanismen und Entwicklungen wie Open Innovation zeigen? Auf diese Fragen, die von den Teilnehmer:innen des Livestreams kamen, konnten beide Gäste zusammen mit Henning Duderstadt beantworten.  „In Zeiten der Digitalisierung werden Unternehmen sich immer mehr solchen Mechanismen öffnen müssen.“, war ein Fazit von Anne Kjaer Bathel. 

„Wir müssen das Wissen und den Input der Menschen nutzen. Wir haben viele Daten und Informationen, jede:r möchte sich einbringen. Diese intrinsische Motivation ist für alle Vorhaben wichtig, sie muss aufrechterhalten werden, damit sich alle Personen einbringen können.“, resümierte auch Dr. Lisa Schmidthuber.  „Die heutigen Gästinnen haben mit ihren Beispielen gezeigt, dass sehr erfolgreiche Lösungen durch die richtigen Fragen an die beteiligten Menschen und den Einsatz von Open Innovation Methoden entstehen.“ freut sich Henning Duderstadt mit Blick auf die Entwicklung in Bielefeld.

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